Entdecken.. VILAMANISCLE

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Der Alt Empordà ist zwar hauptsächlich als Küstenregion touristisch erschlossen, aber auch das Hinterland mit seinen kleinen Orten kann Liebhaber der Natur und der Stille durch besonders diskreten Charme bezaubern. Die Orte sind mal kleiner, mal größer und in eine geschwungene, grüne Landschaft eingebettet, die einen Vergleich mit der Toskana kaum zu scheuen braucht.


Landschaftlich besonders idyllisch gelegen ist in 169 m Höhe das Dorf Vilamaniscle, knapp 3,5 Kilometer hinter Garriguella unter den Ausläufern der Albera-Berge. Besucht man den kleinen Ort heute, kann man sich kaum vorstellen, dass sich dort einmal, in der zweiten Hälfte des XVIII Jahrhunderts, etwa 420 Menschen niedergelassen hatten.

vilamaniscle2Schon in der prähistorischen Zeit lebten hier aller Wahrscheinlichkeit nach Menschen , davon zeugt der gut drei Meter hohe Menhir “Pedra Dreta” ganz in der Nähe von Vilamaniscle ebenso wie eine stattliche Anzahl ähnlicher Zeugen der Vergangenheit in den Albera-Bergen.

In Vilamaniscle leben heute um die 120 Einwohner; sofern sie berufstätig sind, arbeiten fast alle außerhalb des Ortes, meistens in Figueres. Der eine ist Lehrer, der andere besitzt eine Druckerei, einige sind Handwerker und so weiter.
Es gibt aber im Ort noch einige, die sich der Landwirtschaft widmen; sie kultivieren Weinberge um den Ort herum, pflegen die Olivenbäume und die Ernte wird dann in der Kooperative verarbeitet. Obwohl die Produktion nicht wirklich bedeutend ist, genießt der Wein aus Vilamaniscle doch einen guten Ruf in der Gegend.
Die meisten der Einwohner Vilamaniscle’s sind Katalanen, aber auch einige Ausländer haben sich hier niedergelassen, alte Häuser aufgekauft und diese restauriert; es sind Deutsche darunter, Franzosen, Belgier…

vilamaniscle3So bietet der Ort ein buntes Bild von teils restaurierten Häusern und solchen, die noch auf eine Renovierung warten (ein Großteil der Häuser wurde zwischen dem XVII und XIX Jahrhundert gebaut).
Vilamaniscle hat auch ein richtiges Rathaus. Dort waltet der Bürgermeister Alfons Vila i Cuadrado seit vielen Jahren seines Amtes, unterstützt von Freiwilligen, die allesamt ebenfalls ehrenamtlich arbeiten. Publikumsverkehr ist am Dienstag und am Donnerstag, jeweils von 18 bis 20 Uhr

vilamaniscle4Gleichsam dominiert wird Vilamaniscle vom”Castell”, einem dreistöckigen unrestaurierten Gebäude, dessen Ursprung schwer zu datieren ist. Es wird das “Castell” genannt, hat mit einem Schloß außer dem Namen aber wenig gemein.

Mitten im Ort ist auch ein Brunnen, dessen Wasser exzellenter Qualität von hoch aus dem Bergen kommt und mit dem Leitungswasser nicht identisch ist.

Für einen Ausflug nach Vilamaniscle ist im Sommer die Zeit um 19 Uhr besonders zu empfehlen. Die Abendsonne taucht dann den Ort in ein wunderschönes Licht und man spürt dann schon eine Art Landklima.
Kommt man von Llançà, sind es etwa 11 Kilometer bis nach Vilamaniscle:

Anfahrt Richtung Figueres, erster Abzweig nach Rechts in Richtung Garriguella, dort ist Vilamaniscle nicht allzu deutlich, aber immerhin doch schon ausgeschildert. Von Roses oder Cadaqués kommend gelangt man über die Strasse nach Vilajuiga immer geradeaus nach Garriguella und weiter nach Vilamaniscle. Abenteurernaturen ist auch ein Sandweg zu empfehlen, der von kurz hinter Llançà (Holzschild “Vilamaniscle” in Richtung Bachbett beachten) auf 7 km eher holpriger Piste nach Vilamaniscle führt. Dieser Ausflug ist für Fahrzeuge eher ein Mini-Abenteuer und für tiefliegende Autos mit Spoiler weniger zu empfehlen, belohnt aber Fahrer und Begleiter durch eine ganz herrliche Aussicht entlang des Weges.

vilamaniscle5Vilamaniscle ist ein sehr guter Ausgangspunkt für Wanderungen in die Natur. Besonders beliebt ist hierbei das Kloster St. Quirze de Colera, per Auto über einen Waldweg in meist gutem Zustand in etwa 20 Minuten zu erreichen. Zu Fuß muss man mit etwa 2 Stunden und 30 Minuten rechnen. Der Ausflug lohnt sich wegen der kulturhistorischen Bedeutung des Klosters, aber ebenso sehr wegen der beeindruckend schönen Landschaft entlang des Weges. Nach den ersten 500 Metern Wegstrecke sollte man auch den Menhir (Pedra Dreta) besichtigen, er ist etwa 20 Meter rechts von der Piste entfernt.
Aber auch für Ausflüge in die Albera-Berge ist Vilamaniscle ein guter Standort. Und wer weniger sportlich gesinnt ist, besucht die Kirche St.Gil (XVI-XVIII Jhdt.) Diese ist zwar ganz dicht an den Ort gebaut, trotzdem ist diese Distanz eher ungewöhnlich.

Man nimmt daher an, dass die Kirche ursprünglich als Kapelle zu dem Ort Santa Eulalia de Noves (dem heutigen Garriguella) gehörte.

Ist man dem eingangs zitierten Charme Vilamaniscle’s verfallen oder will man besonders ungewöhnliche Ferien verbringen, so bietet Vilamaniscle eine durchaus interessante Alternative zum Urlaub in den touristischen Zentren. Einerseits sind die Strände und die Infrastruktur der Küstenorte nur 10 bis 15 Minuten per Auto entfernt, anderseits erlebt man hier die Beschaulichkeit und Ruhe unverfälschter Natur quasi vor der Haustür. Gleich am Ortseingang hat sich in den letzten zwei Jahren die kleine Ferienanlage “El Penell” (Wetterhahn) in dem ehemaligen Restaurant und Hostal gleichen Namens etabliert. Wer unbedingte Ruhe sucht und das lebendige Treiben an der Küste des Alt Empordà trotzdem nicht immer missen möchte, ist hier bestimmt an der richtigen Adresse.

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