Sicherheit auf dem Meer

l anderer Gäste: Badende, Taucher, Freizeitboote von der Badeinsel bis zur Yacht, Fischkutter aller Größen, auch die Amateurfischer wollen wir nicht vergessen.


seguretat-mar

Nun geraten diese einzelnen Sparten sich manchmal ins Gehege. Meistens geht dies harmlos aus, manchmal aber auch nicht.

Gemeinsam ist solchen Zwischenfällen in der Regel, daß sie vermeidbar gewesen wären. Jeder Beteiligte hat gewisse Rechte, aber auch Pflichten. Das Zusammenleben auf dem Meer ist durch sehr präzise Gesetze geregelt, und hier gilt ebenso wie auf dem Festland: Unwissenheit schützt vor Strafe nicht. Das maritime Recht ist ein sehr komplexer Gegenstand, sein Umfang gleicht dem eines bürgerlichen Gesetzbuches. Wir können daher keineswegs alle Verordnungen zitieren, wollen aber versuchen, die für uns Wichtigen oder Interessanten zusammenzufassen.

Grundsätzlich kann man sagen, daß das Recht des Schwächeren stark respektiert wird. Beispiel: Begegnen sich ein Motorboot und ein Schwimmer, so hat das Boot dem Schwimmer auszuweichen, da der Schwimmer dies aus eigener Kraft nicht kann. Begegnen sich ein Motorboot und ein Segelboot, so hat ebenfalls das Motorboot “nachzugeben”, da das Segelboot weniger manövrierfähig ist.

Nun zu den Details, und da wollen wir mit dem professionellen Fischfang beginnen. Hier registrierte Fischkutter dürfen ab einer Mindesttiefe von 50 Metern ihre Arbeit beginnen. Dies klingt vage, ist es aber keineswegs. Das Meer ist genauestens vermessen; und dieses wird in Seekarten oder in der elektronischen Datenverarbeitung registriert. Die Kontrollorgane wissen an jedwedem Punkt des Meeres, ob sich ein Fischkutter innerhalb der legalen Zone befindet.

Die kleinen Fischerboote müssen eine Distanz von 3 Seemeilen zum Strand einhalten, bevor sie ihre Arbeit aufnehmen. Die Seemeile, auch nautische Meile, ist die Maßeinheit für Entfernungsangaben über See. Sie beträgt den sechzigsten Teil eines Meridiangrades in mittleren Breiten (1 mittlere Bogenminute) und das entspricht genau 1852 Metern.

Dieselbe Distanz gilt auch für die Amateurfischerei mit Boot. Egal, ob man mit der Angel, der Palangre, mit Palangrotte oder Netz fischt, man muss sich genau an die DREIMEILENZONE halten.

Und das sagt ganz klar: Wer des Abends in der Bucht seiner Ferienortes auch nur mit der Leine fischt, fischt an sich im Trüben; auch wenn dies in der Regel toleriert wird. Netze oder Reusen in Strandnähe schwimmen in diesem Sinne natürlich ebenso im Bereich der Illegalität. Ein solcher Tatbestand gibt dem Privatmann aber keineswegs das Recht, diese zu entfernen, einzuholen oder irgendwie zu manipulieren, da es sich um Privatbesitz handelt.

Im übrigen muss der Amateurfischer in jedem Fall eine Distanz von 300 Metern wahren zu Booten, welche dessen Liebhaberei als Beruf betreiben.

Auch der Amateurfischer benötigt eine Lizenz. Diese wird aber problemlos und gegen geringe Gebühr, meist in der “Confraria dels Pescadors” erteilt.

Drei Arten von Lizenzen können erteilt werden: Nr. 1 erlaubt die Freizeitfischerei von der Oberfläche des Meeres aus. Nr. 2 gestattet den Tauchern die Jagd auf Fische. Ein Inhaber der Lizenz Nr. 3 darf sowohl unter Wasser als auch von der Oberfläche aus fischen. Diese Lizenz gilt auch für Begleitpersonen, was bei Lizenz Nr. 1 und 2 nicht der Fall ist.

Wir kommen zu den Tauchern: Grundsätzlich hat sich jeder Taucher, der sich im Meer außerhalb der gekennzeichneten Badezone aufhält, durch eine Boje bemerkbar zu machen: in orangener Farbe für Taucher ohne Pressluftflaschen, rot mit weißem Streifen für Taucher mit Flaschen. Der Taucher darf sich im Umkreis von maximal 15 Metern um seine Boje bewegen (determiniert durch die Länge der Leine). Boote wiederum dürfen sich einer solchen Boje maximal 25 Meter nähern.

Handelt es sich um eine Gruppe von Tauchern, die von einem Boot aus ihrem Freizeitspaß nachgeht, so ist das Boot mit der sog, Alpha-Flagge (weiß – blau) zu kennzeichnen. Andere Boote dürfen sich diesem Ort dann nur maximal 100 Meter nähern.

Grundsätzlich verboten ist die Jagd nach Fischen mit Tauchflaschen und Harpune. Aber auch von einem Boot aus ist die Jagd nach den Meerestieren selbst für einen Freitaucher (Taucher mit Schnorchel) nicht gestattet. Er muss sich vom festem Boden aus zu seinen Jagdgründen begeben.

Taucher mit Flaschen müssen nach Sonnenuntergang auf ihr Hobby verzichten; wer sich nicht daran hält, darf sich nicht wundern, wenn seine Ausrüstung konfisziert wird.

Wer ein Boot mit Motor bewegt, muss im Besitz eines gültigen Bootsführerscheins sein. Sein Boot darf sich, motorbetrieben, einem Strand mit einer Geschwindigkeit von maximal 3 Knoten nähern, und das auch nur innerhalb der durch eine grüne und rote Boje gekennzeichnete Einfahrtsschneise. Dieselbe Maximalgeschwindigkeit gilt, will man den Hafen anlaufen.

Und die Badenden? Die Gemeinden sind verpflichtet, Strände mit Publikumsverkehr durch Zonen, gekennzeichnet durch gelbe Bojen, für die Schwimmer abzusichern. Innerhalb dieser Zonen genießen die Badegäste sozusagen Narrenfreiheit, aber mit Einschränkungen. Boote dürfen sich zum Beispiel im Falle eines Notfalles auch innerhalb dieser Zone bewegen,

Unser Artikel mag langweilig sein, mit “muss” und “soll” und “darf” und “darf nicht”, aber wir denken, Bescheid zu wissen, kann nicht schaden. Und so wünschen wir Ihnen allen einen wunderschönen Urlaub, am Strand, auf dem Boot, beim Fischen, sei es auf dem Meer oder in der Disco.

Leave a Reply

Your email address will not be published. Required fields are marked *